Sprache
Unterstützte Kommunikation - Kontakt und Verständigung mit nicht oder kaum sprechenden Menschen
Baustein-Lehrgangsreihe mit Zertifikat der Lebenshilfe-Kooperation und der Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation e.V.
Viele Menschen aller Altersstufen können sich aufgrund einer angeborenen, erworbenen oder temporären Behinderung/Erkrankung nicht oder kaum über die Lautsprache verständigen.
Die „Unterstützte Kommunikation“ (UK) will diesen Menschen für ihr privates und berufliches Umfeld alternative und ergänzende Möglichkeiten zur lautsprachlichen Verständigung aufzeigen. Dazu erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Überblick über verschiedene Kommunikationshilfen (z. B. Symboltafeln, einfache Gebärden, elektronische Hilfen), deren Anwendung ein hohes Maß an Geduld, gegenseitigem Verständnis und Kreativität erfordert.
Die Lehrgangsreihe bietet die Möglichkeit, sich im Einführungskurs und in Aufbaukursen nach Standard der Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation e. V. zu den Themen „Diagnostik“, „Gebärden“, „Symbole“, „Vom gemeinsamen Handeln zur Verständigung“, „Technische Hilfen“ und „Software“ fortzubilden.
In Vertiefungskursen werden individuelle UK-Interventionen geplant und deren Umsetzung in der Praxis diskutiert. Ziel der Qualifizierung ist die Befähigung, die erlernten und erprobten Aspekte zeitnah und erfolgreich in der beruflichen Tätigkeit umsetzen zu können.
Ihr Nutzen
- Umfassende Wissensvermittlung und intensives Erproben von Kommunikationshilfen
- Übungen zur Kommunikation mit nicht/kaum sprechenden Menschen
- Erwerb eines umfangreichen Repertoires an Ideen zum methodisch-didaktischen Einsatz der Hilfen im privaten und institutionellen Alltag
- Planung zur individuellen Versorgung nicht sprechender Menschen, Umsetzung und Erprobung in der beruflichen Praxis
- Erwerb von Zertifikaten nach Standard der Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation e. V. für den Einführungskurs und jeden einzelnen Aufbaukurs
Methoden
Theoretischer Input, interaktiver Vortrag, Videosequenzen, Kleingruppenarbeit zur Erprobung von Materialien, Selbsterfahrung.
Insbesondere in den zwei Vertiefungskursen stehen individuelle Interventionsplanung, Materialerstellung und in der Folge die (videogestützte) Darstellung erster UK-Ansätze im Vordergrund, die in der konkreten beruflichen Praxis für/mit nicht sprechenden Menschen umgesetzt werden.
Zielgruppe
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Rehabilitation sowie Angehörige.
Unabhängig vom Alter und der Art und Schwere der Behinderung der Klienten richtet sich die Lehrgangsreihe an pädagogische, therapeutische und pflegerische Fachkräfte aus der Frühförderung ebenso wie an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Werkstätten für behinderte Menschen und aus Tagesstätten, an Lehrerinnen und Lehrer ebenso wie an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Reha-Kliniken und freien Praxen sowie an Angehörige von nicht bzw. wenig sprechenden Menschen.
Abschluss und Zertifikat
Für den Erwerb des Abschluss-Zertifikats sind der Einführungskurs, drei der Aufbaukurse und zusätzlich zwei abschließende Vertiefungskurse obligatorisch (siehe Detailausschreibung).
Kosten
Die Gesamtkosten der Lehrgangsreihe ergeben sich aus der Summe der Gebühren der ausgewählten Bausteine.